Wer auf Facebook in verschiedenen Hundegruppen ist, oder auch sonst mit anderen Hundehaltern in Kontakt kommt, merkt schnell, dass sich in Sachen Hundeerziehung die Geister scheiden. Und zwar gewaltig!
Trotzdem sollten – für ein möglichst konfliktfreies Miteinander – ein paar Leitsätze eingehalten werden. Sie sind wirklich einfach umzusetzen und erleichtern insgesamt sowohl das Leben der Hundehalter, als auch das der Mitmenschen.
Warum sind diese Benimmregeln so wichtig?
Gefühlt immer mehr Menschen nehmen einen oder mehrere Hunde bei sich auf. Finde ich als Hundefreund ja grundsätzlich auch super! Aber wir leben in keiner Blase, in der unser Verhalten niemand anderen beeinflusst.
Wenn wir mit unseren Hunden unterwegs sind, dann treffen wir auf andere Menschen. Menschen, die selbst einen Hund dabei haben. Menschen, die Angst vor Hunden haben. Menschen, die gebrechlich sind. Menschen, die Hunde nicht mögen.
Dabei sollten wir darauf achten, dass möglichst niemand durch den Hund zu schaden kommt.
Auch bin ich der festen Überzeugung, dass es weniger Giftanschläge auf Hunde gäbe, wenn alle mehr Rücksicht aufeinander nehmen würden. (Nein, ich heiße Giftköder keinesfalls für angebracht oder in Ordnung, aber ich kann auch dieFrustration von Nicht-Hundefreunden verstehen, wenn sie im Slalom um Hundehaufen laufen müssen, oder vielleicht auch von Hunden bedrängt werden)
Kontakt zu anderen Hunden im Vorfeld absprechen!
Bevor man seinen Hund (egal, ob an der Leine, oder nicht), zu einem anderen Hund lässt, sollte man immer kurz mit dem Halter des Hundes in Kontakt treten. (Ja, auch, wenn der eigene Hund „nix tut“ oder „nur spielen will“!)
Es gibt verschiedenste Gründe, warum ein Hund gerade keinen Kontakt zu seinen Artgenossen haben soll. Beispielsweise durch Läufigkeit, Unverträglichkeit, Krankheit oder weil er gerade trainiert wird.
Ein „Nein“ sollte in dem Fall immer akzeptiert werden. Auch im Sinne des eigenen Hundes.
Bei sämtlichen Begegnungen den Hund dicht bei sich führen!
Wenn wir mit unseren pelzigen Freunden unterwegs sind, wollen wir, dass sie sich auch ein wenig auspowern können und dürfen gerne mal weiter weg. (Hier meine ich einige Meter. Der Hund sollte immer in Sichtweite und abrufbar sein!)
Wenn allerdings andere Personen unseren Weg kreuzen sollten wir unsere Vierbeiner stets dicht bei uns führen. (Es muss keinesfalls ein strenges „Fuß-Gehen“ sein, aber der Hund sollte keinem Fußgänger, Radfahrer, Reiter, etc. in die Quere kommen können)
(Kinder-) Spielplätze sind tabu!
Ich dachte eigentlich immer, es sei selbstverständlich, dass Hunde auf Kinderspielplätzen nichts zu suchen haben. Spätestens die Beschilderung rund um die Spielplätze sollte es einem klar machen. Aber da habe ich wohl falsch gedacht.
Immer öfters beobachte ich Hunde auf Spielplätzen oder lese auf Social Media Sätze wie „Ja, bei uns sind Hunde auf Spielplätzen auch behördlich verboten, aber ich sehe nicht ein, warum ich meinen Hund nicht mitnehmen darf.“
Es gibt viele gute Gründe, warum Hunde auf öffentlichen Spielplätzen verboten sind. Einige Kinder haben beispielsweise Angst vor Hunden. Außerdem ist die Verletzungsgefahr für alle Beteiligten höher und auch die Verschmutzung der Spielgeräte ist ein Thema.
Hinterlassenschaften wegräumen!
Schon mal ins Glück getreten? Ja? Na dann weiß man ja, was zu tun ist: Die Notdurft des Lieblings wegräumen. Tut nicht sonderlich weh. Wirklich nicht! In vielen Städten findet man mittlerweile auch an jeder dritten Ecken einen Sackerl-Spender, wodurch man nicht einmal mehr Geld für die kleinen Beutel ausgeben muss.
Also einfach einmal kurz in die Knie gehen und die Straßen sind um einiges sauberer.
(Und es ist übrigens nicht sonderlich sinnvoll, wenn man den Hundekot in einen Beutel gibt, diesen aber dann in die Wiese wirft.)
Rücksichtsvoll in der Hundezone!
Ich lasse meine Hunde relativ selten in den sogenannten Hundezonen mit anderen Hunden laufen. Warum? Naja, viele Besitzer geben ihre Verantwortung scheinbar am Eingangstor ab. Dabei ist gerade dort der erste wichtige Punkt: Wenn schon ein Hund auf der Spielwiese ist, fragen, ob es okay ist, seinen eigenen dazu zu lassen! Es gibt schließlich zig Gründe, warum das keine so gute Idee ist.
(Man kann sich ja beispielsweise auch einigen, dass einer den oder die Hund(e) anleint und etwas früher geht als vielleicht geplant, damit der andere auch die Möglichkeit auf einen gesicherten Freilauf hat. Egal wie, man findet bestimmt eine Lösung.)
Wenn der eigene Hund anfängt, die anderen boshaft zu ärgern, zu belästigen oder gar aggressiv wird, ist es höchste Zeit, ihn zu sich zu rufen und zu gehen. Hunde machen es sich nämlich nicht immer „einfach untereinander aus“!
Genauso sollte man sich um seinen Liebling kümmern, wenn man sieht, dass er sich mit den anderen nicht wohl fühlt. Es macht keinen Sinn, ihn zum Kontakt mit anderen zu zwingen, wenn er nicht will. Die Resultate können von verängstigten Hunden bis hin zu Aggression und Raufereien führen. Das ist es nicht wert.
Und auch hier: Bitte räumt die Haufen eurer Hunde weg!
Bleibt fair!
Gruß und Kuss,
PiusLucius