Ja auch ich kenne ihn. Den Selbsthass. Ich baue Mist, finde mich nicht schön und generell bin ich einfach doof.

Oft gönne ich mir nichts. Ich verzichte auf Dinge, die ich anderen ohne weiteres zugestehe. Mir selbst spreche ich das Recht ab, um Hilfe zu bitten. Das was andere dürfen, darf ich nicht. Keiner verbietet es mir, außer ich selbst.

Ist das fair? Sollte ich mich nicht eigentlich gut behandeln? Schließlich bin ich die Person, die mich von Geburt bis zu meinem Tod immer – und zwar wirklich immer – begleitet! Also stehe ich mir näher als meine beste Freundin oder mein Partner und genauso sehr wie ich sie liebe, wenn nicht sogar mehr, sollte ich mich doch auch lieben!

Jeder sollte sich selbst lieben können, doch gerade das ist so schwer.

Viel leichter ist es doch, die eigenen Makel zu sehen. Mich für jeden noch so kleinen Fehler selbst zu bestrafen. Mich zu verletzen und zu schädigen. Und genau durch dieses Verhalten tue ich auch den Menschen weh, die ich so sehr liebe.

Aber der wichtigste Schritt dagegen ist bereits getan: Ich habe erkannt, dass ich mich selbst nicht gut behandle und kämpfe dagegen an!

Ich nehme mir bewusst Zeit für mich. Lese ein gutes Buch und höre Musik. Treffe mich mit Menschen, die mich gern haben, so wie ich bin. Am Wochenende zelebriere ich mein Frühstück regelrecht.

Ich helfe mir auch selbst. Zumindest versuche ich es.

In Krisenzeiten wende ich meine Skills an, spreche mit Freunden und auch mal mit Profis. Höre so gut ich kann auf meinen Körper und versuche, mich selbst nicht zu überfordern.

Denn ich bin meine eigene beste Freundin, von meiner Geburt bis zu meinem Tod. Und meiner besten Freundin tue ich nur gutes.