Wer seine Fellnasen über alles liebt möchte Fotos von ihnen machen. Am liebsten ganz ganz viele! Ist ja eigentlich auch gar nicht so schwer. Oder?
Alena Hoder liebt Tiere und ist leidenschaftliche Hobby-Fotografin. Sie ist beteiligt am Blog von rahmenversand.com, wo es um Fotografie, Bildbearbeitung und kleinere DIY-Projekte geht. Ihr bisher erlangtes Wissen im Fotografie-Bereich gibt sie gern an andere Begeisterte weiter.
Und so auch an uns. Ihre Tipps für schöne Bilder vom Vierbeiner:
Wie rücke ich meinen Vierbeiner ins richtige Licht?
Tipps zur Hundefotografie
„Seit drei Jahren nenne ich einen reinrassigen Shiba Inu aus dem Tierschutz mein eigen. Ein sturer, aber äußerst verkuschelter Fuchs, den man einfach mögen muss. Natürlich ist er auch mein liebstes Fotomotiv, doch es war nicht immer einfach ein schönes Foto hinzubekommen.
Also habe ich mich ein wenig belesen und viel ausprobiert. Mittlerweile fällt es mir immer leichter und ich konnte ein wenig Erfahrung sammeln, deswegen möchte ich meine Tipps an euch weitergeben.
Immer auf Augenhöhe fotografieren
Leider sehe ich viel zu oft Bilder von Hunden, welche aus der Vogelperspektive fotografiert wurden. Das kann mal ein schöner Effekt sein, meist wirkt ein Hund aus dieser Perspektive jedoch klein und zerbrechlich. Richtig authentische Bilder hingegen bekommt ihr nur auf Augenhöhe hin. Je kleiner der Hund, desto tiefer müsst ihr dafür als Fotograf natürlich auch runter. Bei meinem Shiba Inu, der lediglich einen Widerrist von 41cm hat, kann es also schon einmal sein, dass Hinhocken nicht reicht, sondern ich mich auf den Boden legen muss.
Vormittag und Nachmittag die besten Lichtverhältnisse
Wenn ihr euren Hund draußen fotografieren möchtet, dann nutzt am besten einen Tag dafür, an dem die Sonne ein wenig scheint. Doch auch an solchen Tagen eignet sich die Mittagszeit eher weniger zum Fotografieren, denn die Sonne wirft um diese Zeit starke Schlagschatten, da sie so hoch am Himmel steht. Diese Schatten können auf den Fotos später ziemlich stören. Besser geeignet sind daher die Vormittags- und Nachmittagsstunden, dann ist der Schattenwurf auch nicht so stark.
Kurze Verschlusszeiten bei Fotos in Bewegung
Mit scharfen Bildern von meinem rennenden Hund hatte ich anfangs die größten Probleme, da immer wieder unscharfe Fotos dabei entstanden sind. Mittlerweile ist das für mich meist kein Problem mehr, denn ich habe mir eine Spiegelreflexkamera zugelegt und kenne die richtigen Einstellungen. Bei Fotos in Bewegung stellt ihr am besten möglichst kurze Verschlusszeiten ein, z.B. 1/500sek. oder noch besser 1/1000sek. Damit wird die Bewegung im Vordergrund „eingefroren“ und der Hintergrund verschwimmt. Zudem ist auch die Serienbildfunktion bei Bewegungsfotos eine große Hilfe, denn so könnt ihr euch am Ende das schönste Foto aus mehreren aussuchen.
Auf keinen Fall den Blitz verwenden
Oftmals hat man das Problem, dass es vielleicht doch ein wenig zu dunkel ist und dann kommt man schnell auf die Idee den Blitz einzusetzen. Bei Tieren ist das allerdings keine gute Idee. Zum einen entstehen aufgrund der Beschaffenheit von Tieraugen unschöne rot leuchtende Effekte, zum anderen sind Tieraugen sehr lichtempfindlich. Außerdem wirft das Blitzlicht sehr harte Schatten im Bild, was meist ziemlich amateurhaft wirkt. Wenn ihr mehr Licht auf den Fotos benötigt, optimiert daher besser die Kameraeinstellungen. Das bedeutet: Öffnet die Blende, erhöht den ISO-Wert ein wenig und verlängert zusätzlich die Verschlusszeit.
Ausdauer & Geduld sind das Wichtigste
Ein Tier ist einfach nicht wie ein Mensch, dem ich sagen kann, dass er sich so oder so positionieren soll. Natürlich kann ich die Aufmerksamkeit meines Hundes mit Spielzeugen oder Leckerchen in eine entsprechende Richtung lenken, aber ein genaues Positionieren wie beim Menschen ist einfach nicht möglich. Das bedeutet für euch: Ihr braucht sehr viel Übung und noch mehr Geduld. Am besten nehmt ihr euch eine zweite Person mit, die den Hund nebenbei animiert, während ihr Fotos schießt. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man besonders am Anfang nämlich sonst schnell überfordert ist. Das wichtigste bei allem ist jedoch: Bedrängt euren Hund in keinem Fall! Wenn sich das Tier nicht wohlfühlt, wird das auf den Bildern später in jedem Fall zu sehen sein. Sollte an einem Tag einmal gar nichts gehen, sucht euch lieber einen neuen Termin für ein Fotoshooting, alles andere bringt einfach nichts.
Ich hoffe, dass ich euch mit meinen Tipps ein wenig weiterhelfen konnte. Probiert einfach ein wenig aus, nur Übung macht bei der Tierfotografie den Meister. Ich wünsche euch viel Spaß beim Fotografieren!“
Bildmaterial: © Alena Hoder
Ich werde mir Alenas Tipps beim nächsten „Shooting“ meiner Lieblinge auf alle Fälle zu Herzen nehmen 🙂
Gruß und Kuss,
PiusLucius