Die Regel zu haben ist für Frauen oft gar nicht so angenehm. Bei einigen ist sie mit Schmerzen verbunden, andere haben extreme Stimmungsschwankungen und wieder andere haben überhaupt keine Probleme damit.
Was aber ein Problem ist, ist der Müll der dabei entsteht, wenn wir etwa alle 28 Tage für eine knappe Woche mehrmals täglich Binden oder Tampons wegwerfen. Unterm Monat kommen dann oft noch Slipeinlagen zum Einsatz, die das Ergebnis nicht unbedingt besser machen.
Meist sind diese sogenannten Hygieneartikel auch noch aus chemisch behandelter Baumwolle, kombiniert mit verschiedenen Kunststoffen, die wir Frauen uns freiwillig an eine so empfindliche Körperstelle legen, beziehungsweise sogar in unseren Körper einführen!
Ganz ehrlich, als mir das bewusst wurde, wusste ich, dass ich da etwas für mich ändern musste.
Um euch einen Einblick in die verschiedenen Möglichkeiten zu geben habe ich euch im Folgenden aufgelistet, was es so an körper- und umweltfreundlicheren Alternativen gibt.
Menstruationstasse
Mein erster Versuch, den Müll während meiner Tage zu reduzieren, war die Menstruationstasse (auch Menstruationscup genannt). Das ist eine kleine Tasse aus medizinischem Silikon (also kein bedenklicher Kunststoff), die ähnlich wie ein Tampon eingeführt wird. Allerdings wird das Blut nicht aufgesaugt sondern aufgefangen. Dadurch trocknet die Scheide auch nicht wie bei Tampons aus, was für den Körper wesentlich besser ist.
Anstatt den Tampon zu wechseln wird die Tasse ausgeleert, ausgewaschen und wieder eingeführt.
Für mich ganz persönlich ist die Menstruationstasse leider nichts, aber es gibt sehr sehr viele Frauen, die sie erfolgreich nutzen. Auf Youtube gibt es die liebe lunarjess, die sich in einer Videoreihe genauer mit den Menstruationscups beschäftigt.
Stoffbinden
Sie sind mein absoluter Favorit. Man verwendet sie wie Wegwerfbinden auch, nur schmeißt man sie eben nicht weg, sondern wäscht sie. Dazu wäscht man sie erstmal kalt per Hand (damit das Blut keine Flecken hinterlässt – so wie man es bei einer „verunfallten“ Unterhose auch machen würde) und dann können sie bei 60°C in die Waschmaschine.
Man kann sie selbst nähen, im Internet bestellen, aber auch immer mehr Zero-Waste-Läden und Greißlereien führen sie. Je nach Stärke der Blutung oder auch nach den persönlichen Vorlieben kann man zwischen verschiedenen Dicken und Größen variieren.
Bei sehr starken Blutungen kann ich Binden mit PUL-Einsatz empfehlen. PUL ist ein Kunststoff, der verhindert, dass das Blut bis zur Unterwäsche durchsickert.
Meine liebste Bezugsquelle dieser Teile ist übrigens Libadi. Aber auch auf Facebook gibt es Gruppen, die sich mit der Herstellung und Nutzung von Stoffbinden beschäftigen.

Stoffslipeinlagen
Slipeinlangen aus Stoff sind quasi wie die Stoffbinden. Nur eben dünner. Da sie ja nicht mit Menstruationsblut in Berührung kommen, muss man sie vor dem Waschen in der Maschine nicht unbedingt einweichen.
Stoffies (Binden sowie Einlagen) halten im Normalfall einige Jahre, wodurch sich die Investition wirklich auszahlt und man kann hier auch auf Bio-Stoffe achten.
Wetbag
Diese Tasche kommt unterwegs zum Einsatz und ist in den verschiedensten Größen erhältlich.
Schließlich müssen benutzte Binden und Slipeinlagen aus Stoff auch irgendwie wieder nach Hause transportiert werden, ohne die Tasche voll zu sauen.
In Shops, in denen man Stoffbinden und Co. (aber auch in Läden, die Stoffwindeln verkaufen, die sind aber dementsprechend größer) erhält , bekommt man auch Täschchen, die innen eine PUL Schicht haben, damit die Handtasche geschützt wird und man das Täschchen auch super reinigen kann.
Freies Menstruieren
Dies ist eine Methode, die ganz ohne Hygieneartikel auskommt.
Einige Frauen schaffen es nämlich, zu spüren (und dementsprechend rechtzeitig auf die Toilette zu gehen), wann der nächste Schub Menstruationsblut kommt. Die Gebärmutter blutet während der Monatsblutung ja nicht in einem durch, sondern stößt die Schleimwand in „Schüben“ ab.
Wer also spürt, wann es wieder „soweit“ ist, hat somit die Möglichkeit, auf dem WC entspannt zu bluten und den Rest der Zeit ohne Tampons, Binden oder Ähnlichem aus zukommen.
Eine Leserin schrieb mir:
„Ich hab das jetzt ein paar Monate ausprobiert und muss sagen, dass das ganz gut funktioniert – Tampons benutze ich jetzt nur noch an einem Tag, nämlich dann wenn die Blutung am stärksten ist. Ansonsten komme ich ziemlich ohne irgendetwas aus. Wenn gerade kein Klo in der Nähe ist braucht man halt eine gute Beckenbodenmuskulatur und das wird manchmal ein bisschen anstrengend, deshalb nehme ich ab und zu sicherheitshalber eine Slipeinlage, wenn ich weiß, dass ich die nächsten paar Stunden nur schlecht die Möglichkeit habe, aufs Klo zu gehen. So grundsätzlich hat sich mein Tampon – und Bindenverbrauch aber locker um das fünffache reduziert“
Bio-Tampons
Wer sich mit Menstruationstasse oder Stoffbinden einfach nicht anfreunden kann und bei den Tampons bleiben will, der hat die Möglichkeit die etwas besseren Bio-Tampons zu nutzen. Mittlerweile gibt es diese in fast jedem Drogeriemarkt.
An ganz starken Blutungstagen nutze ich persönlich zusätzlich zu meinen Stoffbinden Bio-Tampons von „bigood“.
